Wie bereits im letzten Artikel erwähnt, spielen die funktionalen und non-funktionalen Anforderungen eine zentrale Rolle. Und zwar nicht nur die Anforderungen an sich, sondern auch die damit verbundenen Erwartungshaltungen. Diese sammeln wir zu Beginn eines Projekts mittels Factsheet. Nur so lassen sich – quasi als Schnittmenge von Anforderungen und Erwartungshaltungen – die Ziele klar definieren.
Diese konsequente Definition der Ziele gleich zu Beginn des Projekts (mit fortlaufendem Abgleich während der Umsetzung) ermöglicht einen ersten Beitrag zur angestrebten Effizienz: Optimale Leistung bei überschaubarem finanziellem und zeitlichem Aufwand.
Wenn Sie mehr Effizienz im Backend erreichen wollen, lohnt es sich, gleich zu Beginn mehr Aufwand in die Konzeption zu investieren. (Vorsicht Monster lauert: Diese aufwendige Konzeptionsphase macht zwar das Projekt etwas teurer, aber sie ist eine Investition, die sich mehrfach bezahlt machen wird). Jede einzelne Anforderung muss dabei einmal komplett durchdacht werden, erst nur für sich und anschliessend im Kontext mit den damit verbundenen Anforderungen. Wo sind potenzielle Synergien verborgen? Welche Elemente erübrigen sich, weil sie durch eine andere Funktionalität abgedeckt sind? Hier lauern wieder ein paar monströse Fragen. Zum Beispiel: Braucht es das wirklich? Klar, eine hoch qualifizierte Agentur wie wir kann Ihnen grundsätzlich alles entwickeln und verbauen. Doch wir kennen inzwischen nicht nur den Code sehr gut, sondern auch den Kunden. Manche Features stellt man sich als Auftraggeberin wahnsinnig praktisch vor. Und die Entwickler freuen sich schon darauf, etwas Preiswürdiges abzuliefern. Doch auch hier benötigt es nebst der Erfahrung auch eine gehörige Portion Mut, auf gewisse Elemente zu verzichten. «Kill your darlings», lautete eine Phrase von Schriftsteller William Faulkner, und diese Maxime sollte auch in unserem Bereich der Web-Entwicklung in Betracht gezogen werden.
Betrachten wir etwas konkreter, was Sie mit einem effizienten Backend bewirken und erreichen können: Stichwort News. In einem CMS können Sie eine Newsmeldung auf verschiedene Arten erfassen und veröffentlichen. Bei einer eher simplen Umsetzung haben Sie zwar geringere Produktionskosten, aber schlussendlich wird der zuständige Redaktor aus der Marketingabteilung jedes Mal etwas mehr Zeit benötigen, die Newsmeldung zu erstellen. Wie praktisch wäre es doch, wenn Sie eine Newsmeldung nur einmal erfassen müssten, sie aber in den unterschiedlichsten Varianten publizieren könnten: Meldung im dafür vorgesehenen Newsbereich, Newsteaser auf der Startseite und als Post auf den Social Media-Kanälen. Kein Enterprise CMS liefert ein solches Modul ab der Stange. Aber eine ausgezeichnete Webagentur kann Ihnen dies konzipieren, programmieren und in Verknüpfung mit anderen Kanälen integrieren.
Es geht noch besser: Diverse Tools im Backend helfen Ihnen, optimale redaktionelle Ergebnisse zu erzielen. Wir haben im TYPO3 unter anderem zwei Plugins implementiert, die Ihnen enorme Vorteile bringen.
Wir verweisen hierzu auf eine Referenz, auf die wir sehr stolz sind: ERNE. In diesem Projekt war es wichtig, die Vielzahl von Referenzen effizient zu erfassen, und sie dem Sales-Team oder potenziellen Kunden in handlicher Form zur Verfügung zu stellen.
Die einfach zu bedienende Funktion erstellt aufgrund der im CMS erfassten Informationen und Bilder mithilfe von Focus Point komplett automatisch PDF-Dokumente, die auf der Seite zum Download eingebunden werden.
Im gleichen Projekt wurde auch im Bereich News die eingangs erwähnte Anforderung umgesetzt. Das News-Plugin ermöglicht es, die neu erfassten Meldungen ohne Mehraufwand direkt auch auf den Social Media-Kanälen (Facebook und LinkedIn) zu publizieren. Alles in allem wurden so einige Hilfestellungen realisiert, die ein zentrales, pflegeleichtes Handling ermöglichen und den zuständigen Personen viel Zeit und Aufwand einsparen.
Damit dieses Handling gewährleistet ist, benötigt es nicht nur die Tools Plugins, sondern auch die damit verbundenen Konzepte: Filemanagement, basierend auf einem umfassenden Digital-Asset-Management. Dies bringt uns auf das nächste Level von wichtigen Fragen und Entscheidungen.
Weitere Bereiche, die viel mit Effizienz zu tun haben und unbedingt frühzeitig und sorgfältig beurteilt werden sollen, dringen in strategische Überlegungen vor, die nicht vernachlässigt werden dürfen:
Ein Musterbeispiel, wie komplexe Anforderungen durchdacht, effizient und elegant umgesetzt werden können, ist die Referenz von Luzern Tourismus. Auf dieser Multidomain und -sprach-Plattform wurden neben der Hauptseite 13 Partnerseiten und 14 Schnittstellen wurden mit dem System verbunden.
Der Anspruch an Effizienz lässt sich auch auf weitere Bereiche anwenden und sollte die gesamte digitale Struktur durchdringen. Das beginnt in der Betreuung der Kundin durch unser Team vom ersten Tag der Entwicklung bis zum Support einer fertigen Seite im Betrieb (Stichwort Service Level Agreement). Es betrifft aber auch technologische Aspekte wie zum Beispiel Updates, Patches, etc. Zu diesen Bereichen mehr im nächsten Artikel. Das Monster wartet da schon auf uns…